Politik trifft Schule
Diskussionsveranstaltung mit Politikern
Am Mittwoch, den 08.03.2023, fand an unserem BBZ Rendsburg-Eckernförde mit den Klassen BGW22b und BGG22c eine Diskussionsveranstaltung mit Abgeordneten des Landtages Schleswig-Holstein statt. Die Abgeordneten aus dem Landtag waren Frau Rixa Kleinschmit (CDU), Frau Anna Langsch (Bündnis 90/Die Grünen), Herr Dr. Kai Dolgner (SPD) und Herr Oliver Kumbartzky (FDP). Wir Schüler/innen hatten so die Chance, mit den Politikern über Themen zu sprechen und zu diskutieren, die uns als Schülerschaft und als junge Wähler interessieren.
In Vorbereitung auf die Veranstaltung haben sich die beiden Klassen im Unterricht zusammen mit Herrn Wahls Gedanken über verschiedenen Themengebiete gemacht und einen Fragenkatalog aufgestellt. Nach reichlichen Überlegungen und Diskussionen in den Klassenverbänden über die Themenwahl wurden vier Leitfragen formuliert, über die die Schüler/innen mit den Politikern diskutieren wollten. Diese Leitfragen haben wir den Politikern im Vorwege zu ihrer Vorbereitung zugeleitet.
Die vier Leitfragen lauteten:
- Sollte das Unterrichtsfach “Lebenspraxis“, in den Themen wie Steuererklärung, Mietverträge usw. behandelt werden, in den Schule in Schleswig-Holstein eingeführt werden?
- Sollte der öffentliche Nahverkehr in Schleswig-Holstein für alle Menschen kostenlos werden?
- Sollte es schärfere Migrationsbestimmungen in Deutschland geben?
- Sollten wir die Ukraine, in dem von Russland begonnenen Angriffskrieg, noch stärker unterstützen?
Am Tag der Veranstaltung haben wir vor Empfang der Abgeordneten die Schüler/innen in Form von Interviews befragt, welche Erwartungen sie an die Veranstaltung haben, wie sie die Idee dieses Projektes finden und mit welchem Gefühl sie in die Veranstaltung gehen. Die Schüler/innen erhofften sich, von den Abgeordneten als junge Wähler wahrgenommen zu werden, weil sie zukünftig durch Teilnahme an Wahlen die Politik mitbestimmen. Zudem erhofften sie sich, dass ihre Meinungen akzeptiert werden und Gehör finden. Des Weiteren hat sich die Schülerschaft im Vorwege gefreut, einen intensiven Meinungsaustausch und interessante Gespräche mit den Politikern führen zu können. Die Idee, diese Veranstaltung durchzuführen, wurden von den Schülern/innen als sehr positiv bewertet. Sie fanden es gut, dass ihnen eine Chance geboten wurde, Politik mitzuerleben und andere Meinungen und Argumente, insbesondere die der Abgeordneten, zu hören und zu hinterfragen. Herr Wahls, unser GMK / WiPo Lehrer, erhoffte sich von der Diskussionsveranstaltung, dass die Schüler/innen einen Input aus der Veranstaltung mitnehmen und merken, dass sie etwas bewirken können.
Nach Veranstaltungsbeginn um 11:20 Uhr und Begrüßung der Abgeordneten durch die vier von den Klassen bestimmten Moderatoren/innen erfolgte die Vorstellungsrunde der Politiker. Nachdem unser Schulleiter Herr Krieger ebenfalls seine Begrüßungsworte an die Abgeordneten sowie an uns Schüler/innen gerichtet hatte, führten die Moderatoren/innen ein kurzes “Aufwärmspiel“ in Form eines Quiz durch, das bewirkte, dass eine gelockerte Diskussionsbasis geschaffen wurde.
Quizfragen mit Antwortmöglichkeiten A, B, C oder D
Als Hauptprogrammpunkt standen die Diskussionsrunden im Vordergrund. Dazu haben sich die Schüler/innen im Vorwege bereits in vier gleichgroße Gruppen aufgeteilt, sodass sich jede Gruppe mit einer Leitfrage beschäftigt hat und für diese “Experte/Expertin“ wurde. Jede Gruppe nahm an einem Diskussionstisch Platz, an dem über die dazugehörige Leitfrage diskutiert wurde. Damit sich jede/r Abgeordnete/r mit jeder der vier Fragen beschäftigen konnte und die Schülergruppen sich mit jedem/jeder Politiker/in austauschen konnten, wechselten die Abgeordneten nach jeweils 15 Minuten den Diskussionstisch.
Nachdem sich die Abgeordneten an allen der vier Dis-kussionstischen mit den Schülern ausgetauscht und diskutiert hatten, wurden an jedem Tisch die stärksten Pro- und Contra Argumente zu den jeweiligen Leitfragen zusammengetragen und ein Resümee mit diesen Pro- und Contra Argumenten gefertigt, welches anschließend den Teilnehmern an den anderen Thementischen jeweils vorgestellt wurde. Sinn und Zweck der Resümees war es, dass alle Teilnehmer sich das Wissen zu den verschieden Themenfragen aneignen konnten, um anschließend an jeder der vier Abstimmungen zu den einzelnen Themenfragen teilnehmen zu können.
Die Abstimmungsergebnisse fielen wie folgt aus:
Leitfragen / Themenfragen | Anzahl der Stimmen dafür | Anzahl der Stimmen dagegen | |
Frage 1 |
Sollte das Unterrichtsfach “Lebenspraxis“ eingeführt werden? |
32 Stimmen 94,1 %
|
2 Stimmen
5,9 % |
Frage 2 |
Sollte der öffentliche Nahverkehr in SH für alle Menschen kostenlos werden? |
20 Stimmen 60,6 %
|
13 Stimmen
39,4 % |
Frage 3 |
Sollte es schärfere Migrationsbestimmungen in Deutschland geben? |
4 Stimmen 12,5 %
|
28 Stimmen
87,5 % |
Frage 4 |
Sollten wir die Ukraine, in dem von Russland begonnen Angriffskrieg, noch stärker unterstützen? |
18 Stimmen 54,5 %
|
15 Stimmen
45,5 % |
Nach Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse der einzelnen Leitfragen erhielten die Politiker Dank für ihre Bereitschaft an der Diskussionsveranstaltung teilgenommen zu haben und wurden verabschiedet.
In kurzen Einzelinterviews nach der Veranstaltung haben wir den Politikern einzelne Fragen gestellt, wobei es insbesondere darum ging, wie sie die Veranstaltung beurteilten würden und welchen Eindruck sie von der Veranstaltung gewonnen hätten. Alle Abgeordneten gaben in den Interviews an, dass sie die Veranstaltung für gut empfanden, lobten die gute Vorbereitung der Schüler/innen auf diese Veranstaltung, die Auswahl der vier Themenfragen an den Diskussionstischen aufgrund ihrer derzeitigen Aktualität und die gute Organisation der Diskussionsveranstaltung. Auf die Frage, was sie jungen Menschen empfehlen würden, die sich für Politik interessieren, erhielten wir von den Politikern die Antwort, dass die Mitwirkung in Jugend-organisationen und Jugendparteien eine gute Möglichkeit sei, sich bereits in jungen Jahren in die Politik einzubringen.
Hierbei sei es wichtig, sich mit anderen zusammen zu engagieren und mit demokratischen Mitteln sich für eine Sache und seine Meinung einzusetzen. Die Abgeordneten fanden den Austausch mit den Schülern/innen wichtig und fanden den Einblick junger Menschen an der Schwelle zum Erwachsenwerden interessant. Der Austausch mit den Schülern wurde als sehr wichtig beurteilt, da solche Veranstaltungen und Dialoge mit jungen Menschen dazu führen würden, dass Themen in den Landtag kämen und den Politikern als Vorbereitung für Parlamentssitzungen dienen würden. Beeindruckt haben die Abgeordneten bezüglich der Diskussionen, dass sich viele Schüler/innen, unter Nennung von Pro- und Contra Argumenten, beteiligt hätten und auch, dass einige Schüler/innen mit ihren Argumenten den Mut aufbrächten, auch mal “gegen den Strom zu schwimmen“.
Die Klassen BGW22b und BGG22c bedanken sich bei den Abgeordneten für ihre Teilnahme und ihre Diskussionsbereitschaft. Zudem gilt ein großer Dank an Herrn Wahls für die intensive Vorbereitung im Unterricht auf diese Diskussionsveranstaltung sowie deren gute Organisation und Durchführung. Durch das Projekt hat er uns die Chance gegeben, nicht nur theoretische, sondern auch praktische Einblicke in die Politik zu bekommen.
Unseren beiden Klassen blicken auf ein interessantes Projekt zurück, das uns Freude gebracht und neues Wissen vermittelt hat.
Bericht von Dania Ewert und Alina Ewert, Schülerinnen der Klasse BGG22c
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