Verwaltungsfachangestellte*r
Verwaltungsfachangestellte in der Kommunalverwaltung haben einen vielschichtigen Aufgabenbereich. Die Aufgaben können in der reinen Organisation in der Behörde selbst liegen, z.B. Beschaffung von Materialien und Einrichtungsgegenständen, Personalangelegenheiten usw. Wer sich da lieber mit den Menschen direkt auseinandersetzen möchte, wird im Jugendamt, im Sozialamt oder im Einwohnermeldeamt gut aufgehoben sein. Bezieht man noch neuere Bestrebungen mit ein, die bestimmte Bereiche der Behörden zu Bürgerzentren (Kundenzentren) zusammenfassen, so wird vom angehenden Verwaltungsfachangestellten ein umfassendes, grundlegendes Wissen um die Belange der Bürger und deren Regelung bei den Behörden verlangt. In allen Bereichen ist es erforderlich, die Sitzungen der entsprechenden politischen Organe mit vorzubereiten und deren Beschlüsse umzusetzen.
Weitere Informationen zu diesem Berufsbild erhalten Sie im Berufenet der Bundesagentur für Arbeit.
Schulische Voraussetzungen
Das Berufsbild Verwaltungsfachangestellte/r sieht als Bildungsvoraussetzung den Ersten Allgemeinbildenden Schulabschluss vor. In Abstimmung mit dem Ausbildungsbeauftragten der zuständigen Stelle bei der Verwaltungsakademie Bordesholm empfehlen wir wegen der Abstraktheit rechtlicher Themen mindestens den Mittleren Schulabschluss oder vergleichbare Abschlüsse.
Persönliche Voraussetzungen
Spaß haben an einer abwechslungsreichen Tätigkeit in allen Bereichen einer öffentlichen Verwaltung, gerne mit Gesetzestexten und am Computer arbeiten, Interesse haben an rechtlichen Themen, gute Ausdrucksweise in Schrift und Wort (Verwaltungsakte, Kontakt zu den Bürgern), selbstständiges Denkvermögen, persönliche Sorgfalt, Lernbereitschaft, über ein sicheres Auftreten im Umgang mit anderen verfügen.
Dauer der Ausbildung
Sie dauert grundsätzlich drei Jahre, bei überdurchschnittlichen Leistungen ist eine Verkürzung auf 2 ½ Jahre möglich.
Berufsschulunterricht (schulische Ausbildung)
Die Auszubildenden werden ein bis zwei Mal pro Schuljahr für mehrere Wochen durchgehend von Montag bis Freitag an der Berufsschule unterrichtet (Blockunterricht).
Lernbereiche und Fächer
Verwaltungsrecht und -verfahrensrecht ist der originäre Lernbereich. Hier wird gezeigt, wie die Verwaltung in das staatliche Gesamtgefüge einzuordnen ist, wie Verwaltungsverfahren bürgerfreundlich durchzuführen sind, so z.B. wie aus einem Gesetzestext eine Anweisung an den Bürger entsteht. Auch Rechtseingriffe gegenüber dem Bürger müssen verwaltungsmäßig vorbereitet, durchgeführt und überprüft werden.
Außerdem wird die Bearbeitung von Aufgaben der gewährenden Verwaltung, i.d.R. Sozialhilfe, behandelt. Im Personalwesen geht es darum, die eigene Berufsausbildung mitzugestalten, Personalvorgänge zielorientiert vorzubereiten und Rechtsgrundlagen zur Ermittlung von Einkommen im öffentlichen Dienst anzuwenden.
Im Lernbereich Verwaltungsbetriebswirtschaft werden die Steuerungsinstrumente, mit denen eine Behörde ihre Produkte erstellt und kontrolliert, neuartig zusammengefasst. So wird hier vermittelt, wie die Güterbeschaffung rechnergestützt vorbereitet wird, wie Verträge zur Güterbeschaffung geschlossen und erfüllt werden, wie Verwaltungsleistungen wirtschaftlich erstellt und kundenorientiert angeboten werden, wie Bestände und Wertströme im System der doppelten Buchführung erfasst und dokumentiert werden, wie öffentliche Leistungen finanzwirtschaftlich kontrolliert und gesteuert werden, wie öffentliche Leistungen in alternativen rechtlichen Formen erbracht werden können und wie staatliches Handeln in nationale und internationale wirtschaftliche Zusammenhänge einzuordnen ist.
Im Lernbereich Finanz- und Haushaltsrecht werden grundsätzliche haushaltsrechtliche Kenntnisse sowie Grundlagen der Doppik vermittelt.
Der fachübergreifende, allgemeinbildende Bereich wird durch die Fächer Wirtschaft/ Politik sowie Englisch abgedeckt. Der Unterricht findet am Standort Rendsburg statt.
Perspektiven
Im Rahmen der Ausbildung Verwaltungsfachangestellte/r bietet die Berufliche Schule Rendsburg den Schülerinnen und Schülern mit einem Mittleren Bildungsabschluss derzeit die Möglichkeit an, während der Ausbildung gegebenenfalls die Fachhochschulreife zu erwerben. Dafür ist innerhalb von zwei Jahren Zusatzunterricht in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch erforderlich.
Die Fachhochschulreife ist erforderlich für den Besuch der Verwaltungsfachhochschule in Altenholz bei Kiel. Diese Schule schließt mit dem Dipl. Verwaltungswirt ab, der berechtigt, als Beamter/in in den Gehobenen Dienst der Verwaltung einzusteigen.
Für Angestellte besteht die Möglichkeit, nach der Erstausbildung die sog. Zweite Angestelltenprüfung abzulegen, die mit dem Gehobenen Dienst vergleichbar ist.
Standort: Rendsburg
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